Willkommen!

Willkommen!
Dies ist mein Blog auf dem ich von nun an von meinen Erfahrungen aus Vietnam berichte. Enjoy!

Samstag, 28. Januar 2012

Tet
Nachdem ich am letzten Wochenende für zwei kurze Tage nach Hanoi gehastet bin um dort den Abschied einer deutschen Freiwilligen zu feiern, bin ich am Sonntag dem 22.01. nach nur 3 Stunden Schlaf direkt von Hanoi nach Bach Long in die Familie einer Schülerin (Thuy) gefahren in der ich dann Tet verbracht habe. Marco war bereits in Bach Long, wenn auch in einer anderen Familie, d.h. wir haben Tet zum größten Teil getrennt erlebt, und somit beide ein umso authentischeres Fest erleben können.

Das traditionelle "Banh Chung" ist eine vietnamesische Spezialität,
 die an Tet gegessen wird. Das Reis-Fleisch Gemisch kocht
über 12 Stunden, eingewickelt in Blätter von Bananenbäumen.
Angekommen in der Familie, wurde ich direkt sehr herzlich von der Mutter und der Schwester (Thao, die sonst in Hanoi studiert und wie jeder Vietnamese über Tet nach Hause zurück gefahren war) willkommen, obwohl wir uns vorher noch gar nicht gekannt hatten. Wir haben dann erst einmal gegessen, unter anderem "Banh Chung" und ich habe versucht mich mit der Mutter auf vietnamesisch zu verständigen, bin aber daran gescheitert, dass sie viel zu schnell gesprochen hat, sodass die Töchter als Dolmetscher herhalten mussten. Trotz der Kommunikationsprobleme war die Stimmung gut.


Aufwärmen des Kalmars
Anschließend bin ich mit Thuy zu dem Haus einer Freundin (auch eine Schülerin von uns) von ihr gefahren, in dessen Familie Marco untergebracht war. Zusammen mit weiteren Schülern haben wir dann getrockneten Tintenfisch gegessen, und sind über den Tet-Markt im Dorf geschlendert, was sehr lustig war.

Brennender Bündel Räucherstäbchen
Abends bin ich gemeinsam mit der Familie in eine örtliche Pagode gegangen, um dort ganze Bündel von Räucherstäbchen den verschiedenen Heiligen / Gottheiten zu Ehren anzuzünden um diese gnädig zu stimmen und somit ein erfolgreiches neues Jahr einzuläuten.
Der Altar in einer Pagode, mit einer außerordentlichen Tiefe,
die auf dem Foto leider nur schwer zu erkennen ist.
Räucherstäbchen werden neben das
Heiligendenkmal gesteckt.

Anschließend wurde dem Feuerwerk entgegen gesehnt, das, genau wie bei uns in Deutschland, das neue Jahr einläutet. Normalerweise wird die Wartezeit mit einer traditionellen Comedy-Liveshow überbrückt, aber da gerade zu dem Zeitpunkt Stromausfall war, haben wir stattdessen bei Kerzenlicht Karten gespielt, ein vietnamesisches Kartenspiel, das viel Spaß macht und ein wenig in Richtung "Arschloch" geht. Gegen 12 Uhr habe ich mich dann mit Thuy und Thao auf das Dach des Hauses begeben um das Feuerwerk von dort zu betrachten. Anders als in Deutschland, wo es bestimmt ein Gesetz gibt, ab welcher Höhe Raketen explodieren dürfen, ist das Feuerwerk, das wir betrachtet haben, ziemlich tief über den Häusern explodiert. Die Raketen wirkten teilweise ziemlich "self-made", was mir einen gewissen Adrenalinschub gegeben hat, nachdem eine Rakete knapp an meinem Kopf vorbei gezischt ist. Trotz allem war es ein tolles Feuerwerk, das ich sehr genossen habe. Anbei ein schon beinahe künstlerisches Bild von einer Explosion direkt über unseren Köpfen.



Nach dem Feuerwerk hatte ich gemeinsam mit der Familie einen Neujahrsschmaus, bestehend aus einem gekochten Hahn, der kurz zuvor geschlachtet worden war. Bedauerlicherweise wird der Backofen in Vietnam eher selten verwendet, und Huhn generell im Kochtopf zubereitet, wodurch eine knusprige Haut fehlt und stattdessen die wabblige Fettscharte mitgegessen wird, die hier aber nicht minder begehrt ist Außerdem werden Füße, Kopf, und Innereien mitgekocht und mitgegessen. Lecker, Hahnenkamm.



Dieser Mandarinenähnliche Baum wird in den meisten
Familien über Tet aufgestellt, ähnlich
 dem Tannenbaum an Weihnachten  in Deutschland
Am folgenden Tag habe ich gemeinsam mit Thuy und Thao drei weitere Pagoden besucht. Dort hatte man dann auch die Möglichkeit, sich eine Art Horoskop für das kommende Jahr geben zu lassen. Dazu wurde ein wenig Geld auf einen Teller bei den Opfergaben für eine Gottheit gelegt, man hat sich hinter den Mönch auf den Boden gekniet, und dieser hat dann unter einem sonoren Sprechgesang einen Becher mit Stäbchen geschüttelt, auf denen verschiedene chinesische Zahlen waren, bis ein Stäbchen herausgefallen ist.
 Die Zahl darauf war dann die Glückszahl, und man konnte sich einen Zettel mit Beschreibungen dazu geben lassen. Meine Zahl, die 28, war scheinbar ein Volltreffer mit reichlich positiven Prognosen, sodass mir einem glücklichen Jahr nichts mehr im Wege steht. Thao war ziemlich unzufrieden mit ihrer Zahl, da diese Geldnot für das Jahr prognostiziert hatte. Sie hat sich dann bei der nächsten Pagode einfach eine neue Zahl geben lassen, ziemlich klever.








Anschließend sind wir nach Quat Lam gefahren, dem beliebtesten und gleichzeitig verruchtesten Strandabschnitt der Provinz. Dort reihen sich über 100 identische Cafés zu einer hässlichen Strandpromenade aneinander, in denen Tee oder Cola getrunken wird, und, viel entscheidender für den Ruf Quat Lam´s, abends in den Hinterräumen Prostitution angeboten wird, ein Gewerbe das in Vietnam offiziell unter Strafe steht, aber auch nicht gerade stark bekämpft wird.
Obwohl ich Quat Lam potthässlich finde, war es durchaus faszinierend, da ich noch nie einen derart verschandelten und verbauten Strandabschnitt gesehen habe, der trotz seiner Hässlichkeit die Jugend Vietnams anlockt. Außerdem hat die Cola gut geschmeckt, und wenn man sich auf das Meer konzentriet, kann man den Rest gut ausblenden.

Abends wurde dann richtig gut gegessen.
Thao und Thuy
Der erste Tag des neuen Jahres hat in Vietnam eine besondere Stellung. Es gibt für die Kinder in roten Umschlägen verteiltes "Lucky Money", von verschiedenen Mitgliedern der Familien. Dies stellt für die Jugend ein vergleichbares Highlight dar, wie in Deutschland die Verteilung von Geschenken an Weihnachten. Das Geld soll einem Glück fürs neue Jahr bringen, und auch ich habe etwas bekommen. Außerdem herrscht der Glaube vor, jede schlechte oder negative Äußerdung am ersten Tag des neuen Jahres, könne sich auf den restlichen Verlauf des Jahres auswirken.

Ein Hauptbestandteil von Tet ist außerdem der Besuch bei tierisch vielen Tanten, Onkels, Omas, Opas, Lehrern, Freunden... Häufig für die Kinder durch Lucky Money belohnt. Diese Tätigkeit sollte dann auch für mich die nächsten drei Tage ausfüllen, was ich aber teilweise durchaus genießen konnte, aufgrund des guten Essens. Weniger gut gefiel mir das permanente Reisweintrinken. An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, Asiaten sind nicht prinzipiell schlechte Trinker! Vor meiner Abreise war ich davon überzeugt wesentlich mehr als die kleinen Vietnamesen trinken zu können, gar auf Alkohol weitestgehend verzichten zu müssen, aber das war ein absoluter Trugschluss! Hier wird teilweise exzessiv, und vor allem ziemlich regelmäßig, dieser absolut abscheuliche Reiswein getrunken, wodurch die Männer ihre Männlichkeit beweisen, und eine tierische Trinkfestigeit aufbauen (siehe Beispiel weiter unten). Natürlich gibt es auch Ausnahmen; ein übermäßig hoher Anteil scheint eine Art Alkoholallergie zu haben, was zu einer extremen Rotfärbung des Gesichts führt und in einer niedrigeren Trinkkapazität resultiert. Aber in der Regel können Vietnamesen (hierbei sind Frauen jedoch größtenteils von ausgenommen) echt ordentlich trinken, sind aber nichtsdestotrotz häufiger mal von den Trinfertigkeiten eines Westlers ziemlich beeindruckt. ;-) Ein weiterer Trugschluss war die Auffassung, das Bier sei hier verwässert, aber ich finde ich das Bia Hanoi durchaus trinkbar, und es wird glücklicherweise manchmal als Alternative zum Reiswein akzeptiert.

Am zweiten Tag nach dem Neujahrsanfang kam der Vater der Familie zurück nach Hause aus einer anderen Stadt, in der er als Doktor arbeitet. Am Ende des Tages, nach zahlreichen Verwandtenbesuchen, hat er stolz
am Abendessenstisch verkündet, über den Tag verteilt 52 Pintchen Reiswein getrunken zu haben. Diese Leistung wurde natürlich erst einmal mit einer weiteren Runde gebührend anerkannt.
Mit dem Vater war das Familienoberhaupt, und somit die Autorität, zurück in der Familie, was mal interessant zu erleben, aber nicht immer angenehm war, vor allem wenn dieser zu viel Alkohol intus hatte. So musste ich zum Beispiel die Mutter vor dem Zähneputzen immer erst informieren, damit diese sich in das ans Badezimmer angeschlossene Schlafzimmer setzen konnte, damit ihr fernsehguckender Mann sich nicht von mir gestört fühlte.

Eine christlich dekorierte Insel mit Engelserscheinung.
Ich bin gestern in den Nationalpark wiedergekommen, und ich hatte ein wirklich schönes Tet Fest in der Familie von Thuy. Die Feiertage sind aber noch nicht ganz vorbei, heute fahre ich auf irgendein Fest, bin mal gespannt.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Hallo.
Hui, jetzt habe ich schon wieder ne ganze Weile nichts von mir hören lassen! Hier also eine schnelle Zusammenfassung der letzten Wochen, und ein paar Bilder.

Vor gut zwei Wochen habe ich für über eine Woche lang in Bach Long verweilt, um dort Englisch zu unterrichten. Dort habe ich das Ärgste des Winters mithilfe von dicker Decken und dem Vorhandensein von heißem Duschwasser gut überstanden; inzwischen ist es schon wieder wärmer. Obwohl der Winter in Vietnam zwar nicht so kalt wird wie in Deutschland  (das Kälteste waren bisher so 5 Grad), kommt es einem auch als Europäer wesentlich kälter vor als es tatsächlich ist. Das liegt zum einen daran, dass es ziemlich feucht und windig ist, zum anderen aber vor allem daran dass die Häuser nicht beheizt werden, und schlimmer noch, es eiskalt durch die undichten Fenster und Türen pfeift. Verwunderlich fand ich außerdem, dass in der Familie in Bach Long noch nicht einmal die Absicht bestand es in den Häusern überhaupt warm zu halten, und zusätzlich permanent alle Fenster und Türen geöffnet blieben.

Zurück im Nationalpark hat sich (bis jetzt) ziemliche Arbeitsarmut eingestellt. Die Parkarbeiter waren alle sehr von ihrer Arbeit eingenommen, da ja "Tet" bevorsteht, der Jahreswechsel nach Mondkalenderrechnung, aufgrund dessen die Arbeit für eine Woche still stehen wird. Marco und ich hatten also in letzter Zeit kaum die Möglichkeit hier den Staff zu unterrichten (was sich nach Tet aber wieder ändern wird), und auch sonst bot sich nicht besonders viel an Arbeit an.
Schwarzstirnlöffler!
Für 2 Tage waren dann Besucher von Birdlife Vietnam zu Gast, die wir dann begleiten konnten, unter anderem bei der Inventur der seltenen Schwarzstirnlöffler, dem Symbol des Nationalparks. Wir haben den Nationalpark also einen ganzen Tag lang nach sämtlichen Tieren dieser Art durchforstet, um letztlich auf 36 Exemplare zu kommen, die hier momentan überwintern, ein Rückgang um circa 10 Tiere im Vergleich zum Vorjahr.
Ansonsten haben wir einen spanischen Freiwilligen getroffen, mit dessen Organisation und in Kollaboration mit Birdlife wir hier Aktivitäten im Nationalpark und in der Kommune anboieten wollen, wenn am 02. Februar der "World Wetlands Day" ist.

Heute war dann eine Jahres-Abschluss"party" im Nationalpark, bevor die Arbeiter für Tet alle frei kriegen. Das hat also ein gutes Essen mit verbundenem Besäufnis bedeutet. Morgen fahre ich für 2 Tage nach Hanoi, bevor ich ab Sonntag Tet in Bach Long verbringe. Ich freue mich und bin sehr gespannt wie das so wird. Ordentlich dekoriert ist jedenfalls schon.

Anbei ein paar Bilder von der Vogelexkursion:

Die "clam huts", in denen Menschen leben um dort Muscheln zu züchten


Das Vorankommen mit dem Motorbike war aufgrund des Matsches teilweise etwas mühselig und mit reichlich
Adrenalin verbunden. Bei uns hat das zu zwei Stürzen geführt, aber nicht weiter schlimm.

Sonntag, 1. Januar 2012

Feiertage

Happy New Year!
Die beiden wichtigsten Festtage, Weihnachten und Sylvester, sind nun vorüber, das neue Jahr kann beginnen, zumindest in Deutschland. In Vietnam hingegen steht das wichtigste Fest noch bevor, hier wird der Jahreswechsel traditionell nach dem Mondkalender gefeiert, dieses Jahr fällt es auf den 23. Januar. Dem nach westlicher Zeitrechnung gefeierten Neujahrsbeginn wurde eher wenig Beachtung geschenkt. Sporadisch hat man sich heute zwar ein "Happy New Year!" gewünscht, gefeiert wurde dieser Übergang, zumindest hier auf dem Lande, jedoch nicht. Mit Weihnachten sah es ein wenig anders aus.

Merry Christmas!
Das Wochenende um den 24.12. habe ich in Hanoi verbracht, mal ohne Marco, und ohne Kamera, um dort mit anderen Freiwilligen und einigen Vietnamesen den "Heiligen Abend" zu feiern. In Weihnachtsstimmung war ich zum Zeitpunkt meiner Abfahrt nicht, und das sollte sich auch bis Heiligabend nicht groß ändern. Trotzdem war das Wochenende dem westlichen Lifestyle gewidmet, gar gehuldigt. Als Stadt mit mehr als 6 Millionen Einwohnern ist Hanoi ein Magnet für westliche Lebensweisen; hier merkt man die Globalisierung und das enorme Wirtschaftswachstum Vietnams´ am stärksten. In den richtigen Ecken und gegen richtig viel Geld kann man fast jegliche Europäische Kost ergattern. Auch die Vorboten von Weihnachten musste ich nicht lange suchen: Weihnachtsmänner, Lichterketten, Kunstschnee. Man konnte Konsum förmlich riechen. Nicht ganz abgeneigt und ein wenig betört habe ich mir also zum Einstieg eine fette Quattro Formaggi gegönnt, die erste Pizza seit meiner Ankunft in Vietnam. Und die war teuer und schmeckte gut. Dass ich mich anschließend eigentlich scheiße fühlte habe ich verdrängt, und mich darauf konzentriert die Zutaten für das an Heiligabend angesetzte Festfressen einzukaufen. Jeder der knapp 20 Gäste sollte nämlich etwas zubereiten. Inspieriert von Nutella, habe ich mich für ein Potpourri aus Pfannkuchen entschieden. Des weiteren gab es dann unter anderem: Nudeln mit Tomatensoße, Japanisches Curry, französischen Jogurtkuchen, Tzatziki mit Baguette, Lebkuchen, Schokofondue. Ein Gelage also. Anschließend gings in eine Bar (weniger gehen denn rollen), und gegen Mitternacht bin ich mit einem französischen Freiwilligen und zwei weiteren Leuten zur Kathedrale von Hanoi gegangen, um der Christmette beizuwohnen. Ärgerlicherweise waren bereits derart viele Leute vor und auf dieselbe Idee gekommen, dass nicht nur die Kathedrale schon voll, sondern der gesamte Vorplatz mit Menschen überzogen war. Aber immerhin wurde der Gottesdienst per Videoleinwand mit uns geteilt. Wir haben die Weihnachtsgeschichte also dicht an dicht gedrängt über diese Videoleinwand verfolgt, und dem Orgelspiel aus dröhnenden Lautsprechen gelauscht. Zur Stimmung trug bei, dass an der Kathedrale nicht nur wie wild Kreuze aus Glühbirnen befestigt waren, sondern auch eine gigantische Krippe daran konstruiert worden war, inklusive Wasserfall. Äußerst Plastik- und Kitschlastig das ganze. Und bizarr. Belustigend fand ich außerdem die Tatsache, dass trotz des ganzen Gedränges, permanent eine riesige Lücke hinter mir und dem Franzosen war, da die kleinen Vietnamesen hinter uns nichts sehen konnten.

Nach dem Wochenende habe ich mir überlegt ob es nicht authentischer gewesen wäre Weihnachten im Nationalpark zu feiern. Der Anteil von Christen ist gerade in unserer Kommune überdurchschnittlich hoch.
Ich wäre dann mit den Parkarbeitern in die Kirche gegangen und wir hätten auch gut gegessen. Nichtsdestotrotz, ich hatte ganz nette Weihnachten, und der positive Nebeneffekt bleibt: die nächsten Monate werde ich garantiert ohne Pizza und Pfannkuchen auskommen.

Fußball
Dass Sylvester als solches hier nicht gefeiert wird, heißt nicht, dass ich am 31.12. nicht trotzdem stark alkoholisiert war. Grund war jedoch, dass wir ein Fußballmatch hatten. Unser Fußballteam, FC Co Thia (FC Schwarzgesichtslöffler; wir haben sogar Trikots!), bestehend teils aus Parkarbeitern, teils aus Leuten aus der angrenzenden Kommune, die regelmäßig hierher zum Fußballspielen kommen, hatte ein Spiel gegen ein anderes Hobbyteam aus der Umgebung. Das sah dann so aus, dass wir uns an einer Schule getroffen haben, und auf dem dortigen Fußballfeld zwei mal 30 Minuten gekickt haben, unterstützt von ungelogen über 100 Schülern, die zu dem Zeitpunkt aus der Schule kamen. Das Feld war am ehesten mit einem festgetrampelten Acker zu vergleichen. Die Tore hatten Handballgröße, und keine Netze. Und das letzliche Fußballspiel, 7 gegen 7, war eher kämpferisch, denn technisch geprägt, da das Feld zu klein und der Platz zu schlecht war. In der Regel wurde der Ball also nach vorne gebolzt, in der Hoffnung, dass ein Stürmer ihn irgendwie aufs Tor bringen konnte. Den Spielverlauf fand ich folglich ziemlich enttäuschend, vor allem da die Leute von FC Co Thia eigentlich technisch durchaus versiert sind (einige können wesentlich besser mit dem Ball umgehen als ich, vermutlich aufgrund des täglich praktizierten Straßenfußballs). Das Resultat, 2:2, schien aber eher trivial zu sein. Hauptsache war, man hatte einen guten Grund zum Trinken. Gemeinsam mit den Gegnern haben wir dann also einen Reiswein nach dem anderen gekippt, und dabei richtig gut gegessen.

Fieldtrip
In diesem Bild hebe ich mich besonders hervor.
Für Kater war heute aber keine Zeit. Neun Schüler aus Bach Long kamen so gegen 9:30 Uhr den Nationalpark besuchen, nach mehr als zwei Stunden Fahrt mit dem Fahrrad! Das ist mal Einsatz! Jedenfalls haben Marco und ich dann den ganzen Tag mit unseren Schülern verbracht, haben denen den Nationalpark gezeigt, sind zu einer Aussichtsplattform gefahren, haben das (unspektakuläre) Parkmuseum  demonstriert, gezeigt wie wir so leben, und natürlich viel Tee getrunken. Es war irgendwie ein netter Start ins Neue Jahr.