Entspannter Donnerstagabend am Westlake mit Meo |
Ho Chi Minh darf bei einer solchen Konferenz nie fehlen. |
Anschließend habe ich mit Marco unser Zimmer bezogen; das Hotel war zwar eher Mittelmaß, aber mit unserem Zimmer hatten wir einen Glückstreffer gelandet; während andere über Ameisen und Kakerlaken klagten, konnten wir uns über ein sauberes Zimmer mit King-Size Bett, Sitzecke mit Teeservice, LCD-Fernseher und einem schönen Bad mit heißer Dusche freuen. Wir hatten das "VIP-Zimmer" erwischt. Dieses stellte für die nächsten zwei Nächte eine nette Abwechslung zu unserer Bleibe im Nationalpark dar.
Nachdem die Zimmer bezogen worden waren, haben sich alle Freiwilligen in einem anderen Hotel zum Essen getroffen. Bei dem Essen handelte sich (nicht zum letzten Mal an dem Wochenende) um ein wahres Bankett mit allerlei Köstlichkeiten; und da ja für alles bezahlt wurde, gabs auch ein Bier nach dem anderen.
Gut gesättigt und leicht beschwipst gings danach zu dem Teafestivalgelände.
Dieses war aufgebaut wie eine Art Volksfest, unterteilt in drei Bereiche: dem Foodmarket an dem es diverse Delikatessen gab, dem Cultural Market mit verschiedenen Ausstellungen und einem Minoritäten-Museum, sowie einem dritten Markt mit vielen verschiedenen Ständen (an vielen konnte man Tee trinken), einer Bühne für Shows, und sonstiger Belustigung. Den Abend haben wir dann in kleinen Grüppchen in eben diesem dritten Bereich verbracht, sind dort durch die Menschenmassen zwischen den engen Buden umher geschlendert, haben hier und da Tee getrunken, und die Shows angeschaut.
Größenunterschied |
Diese Tatsache veranlasste mich nun erstmals zu dem Gedanken, dass wir ganzen Freiwilligen aus dem einfachen Grund eingeladen wurden, um es überhaupt erst zu einem internationalen Teefestival zu machen, was es ohne Ausländer ja kaum wäre. Trotzdem genoss ich an dem Wochenende einfach mal den guten Service der damit verbunden war.
Am folgenden Tag war volles Programm angesagt. Um 7:00 Uhr gabs nach einer kurzen Nacht Frühstück, dann gings zur Besichtung von Teefeldern, einer Teeverarbeitungsfabrik, und natürlich zum Tee Trinken. Das war teilweise recht interessant, vor allem habe ich jedoch (nicht zum letzten Mal an dem Wochenende) bereut meine Spiegelreflexkamera nicht mitgenommen zu haben, da es tolle Motive gab. So blieben nur Schnappschüsse mit der Digicam:
Die Trocknung von Tee ist relativ aufwendig und erfordert verschiedene Prozesse, wie das Trocknen im Ofen, sowie durch Schütteln. |
Gebäude der Thai Minorität |
Nach einer weiteren Festmahlzeit im Hotel, stand am Abend das Highlight des Wochenendes an, und zwar die Eröffnungszeremonie des Teafestivals. Dabei handelte es sich um ein wirklich aufwendiges Spektakel, mit unglaublich vielen guten Performances verschiedener Darsteller. Eröffnet wurde die Show vom Premierminister Vietnams, der in seiner Rede u.a. die ganzen Heimatländer der Gäste nannte, in denen ich ziemlich gut unsere Delegation wiedererkannte. Nach über zwei Stunden diverser Performances wurde die Zeremonie durch ein sehr langes und spektakuläres Feuerwerk beendet.
Von den Darbietungen war ich zeitweise zutiefst beeindruckt; die gesamte Performance war von einer tiefen Ästethik geprägt; es wurden viele verschiedene Arten von Tänzen dargeboten, von Länderspezifischen Ehrerbietungen, bis zur tänzerisch dargestellten Teeernte.
Man konnte die gesamte Show hindurch den roten Faden "Tee" erkennen.
Teilweise wurde es zwar enorm kitschig, als zum Beispiel eine riesige Teekanne, unterlegt durch eine Art Heiligengesang, die Geste des Eingießens demonstrierte, trotzdem fand ich es nicht minder beeindruckend. Nach der Show hatte ich den Eindruck, dass Tee ein ziemlich heiliges Gut ist, eine Einstellung die ich aber bereitwillig teile. Tee ist schon toll.
Thai Nguyen ist, empfehlen das Teafestival zu besuchen.