Da ich lange nichts mehr von mir hab hören lassen, hier ein kurzer Bericht der Lage!
Wetter ist in Ordnung. Winter halt. Bin momentan allein im Nationalpark; Marco unterrichtet diese Woche in Bach Long (siehe Eintrag vom 02.12.) nächstes Mal bin ich wieder dran. Die Gastamilie möchte nicht mehr als eine Personen gleichzeitig aufnehmen, verständlicherweise. Ich habe momentan im Nationalpark recht wenig zu tun. Lese viel. Und trinke viel Tee.
Habe neue Samba aus Deutschland bekommen, sodass ich endlich wieder Fußball spielen kann, ohne dass meine Zehen aus diversen Löchern austreten. Schuhe in meiner Größe habe ich auch in Hanoi nicht gefunden.
Vorletztes Wochenende habe ich eine (gebrauchte) E-Gitarre in Hanoi gekauft. Wieder zurück im Nationalpark sind prompt 2 Saiten gerissen. Hatte dem Verkäufer noch gesagt, dass ich noch neue Saiten bräuchte, hat er bestritten. Werde aber über Weihnachten wieder nach Hanoi, und dann neue Saiten kaufen, um endlich Rockstar zu werden.
Ansonsten das Übliche. Unterrichten, Fußball, Karaokebars, und viel Reis.
Pù Mát
Wieder einmal hat sich bewiesen, dass Konferenzen in Vietnam prinzipiell langweilig sind (meine Vierte inzwischen). Nach zwei Stunden Rumgehocke haben Marco und ich das Weite gesucht. Unser Fahrer hat es uns gleich getan. Gemeinsam sind wir durch den Nationalpark gecruist, haben dabei einen tollen Wasserfall entdeckt, sowie ein ursprüngliches Dorf, die Häuser gebaut auf Stelzen.
Zurück auf dem Parkgelände sind Marco und ich noch einige Zeit herumgeschlendert, und sind dem Mysterium der verschwundenen Klos auf die Spur gegangen, siehe Bilderreihe:
Herrenklo |
Leer. |
Damenklo |
Auch leer! .... |
Und ca 500m weiter dann das! |
Nach sechs Stunden (!) war die Konferenz dann auch zu Ende. Daraufhin wurde der Abschluss der Zusammenkunft gefeiert. Daran haben wir natürlich wieder bereitwillig teilgenommen. Nach einem Festmahl mit edelem Vodka (kein abartiger Reis-Wein!) wurde jeder Nationalpark durch eine Bühnen-Darbietung vertreten. Da weder Marco noch meine Wenigkeit einen Song auswendig konnten (außer "Ich geh´mit meiner Laterne", das in den meisten Karaokebars angeboten wird), geschweige denn bühnentauglich vortragen könnten, hat sich unser Direktor schnell bereit erklärt zu singen.
Ob es an dem ganzen Alkohol lag den er bereits intus hatte (denn er erfreut sich bei vielen Parkdirektoren großer Beliebtheit, wurde folglich oft zum Trinken eingeladen) oder an seinem lustigen Charakter, jedenfalls war seine Performance fernsehreif. Er hat den gewieften Schachzug getätigt, die Moderatorin der Show auf die Bühne zu bitten um mit ihr gemeinsam einen Song zu singen, demzufolge hatte er das Publikum auf seiner Seite und er selber musste nur ein halbes Lied singen, wie raffiniert!
Anschließend habe ich ein weiteres vietnamesisches Trinkritual kennengelernt (das hier). Große, mit Reis und Kräutern befüllte Kannen wurden mit einem starken, süßlichen, alkoholischen Getränk bis zum Rand gefüllt. Anschließend wurde mit mehreren Leuten durch Bambusstrohhalme daraus getrunken, während konstant weiterer Alkohol dazugeschüttet wurde. Ziel dabei ist, dass die Kanne nicht überläuft, bis alles reingegossen wurde.
Ziemlich abgefüllt, wurde dann klischeehaft ums Lagerfeuer getanzt.